"... Auf Augenhöhe antikommunistische Vorbehalte überwunden"
Eine halbe Stunde vor Beginn malten Rebellen rote Nelken im Abstand von 2 Metern auf den Heilbronner Kiliansplatz.
Dass in dieser Situation 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Mai-Kundgebung kommen, hat unsere Erwartungen übertroffen. Auch ein Regenschauer konnte die kämpferische Stimmung nicht trüben. Insgesamt gab es acht Redebeiträge von aktiven Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern aus der Automobilindustrie und aus dem Gesundheitswesen, vom Frauenverband Courage, von der Umweltgewerkschaft, der MLPD, der Internationalen Automobilarbeiterkonferenz und dem kurdischen Gesellschaftszentrum.
Immer wieder wurden Parolen gerufen, etwas lauter als sonst – durch die ungewöhnlich stille Stadt. Ein Arzt aus der Umweltbewegung lobte den praktizierten Gesundheitsschutz auf der Demo und warnte vor dem Ausnutzen der Corona-Pandemie durch rechte Kräfte. Courage-Frauen berichteten von der sensationellen Spendenbereitschaft für das Projekt von Solidarität International für Lesbos. Sonderapplaus gab es für einen Kulturbeitrag von Jugendlichen, die von ihren Balkonkonzerten berichteten.
Die MLPD und der kurdische Verein gingen in ihren Beiträgen auch darauf ein, dass sich die Arbeiterbewegung den 1.Mai erkämpfen musste. Mit dem Lied „Brüder, zur Sonne, zur Freiheit“ ging die Veranstaltung zu Ende. Diese Mai-Kundgebung war für alle eine neue Erfahrung, die wir solidarisch gemeistert haben. Dazu gehört auch die gewachsene Bereitschaft zur Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die sich gegen antikommunistische Vorbehalte durchsetzt.